Der größte Teil der Böden Mitteleuropas hatte bereits mehrere tausend Jahre Bodenentwicklung hinter sich, bevor der Mensch ab der Jungsteinzeit mit zunehmender Intensität als bodenbildender Faktor auftrat und Böden durch Bodennutzung umgestaltete sowie ganze Landschaften veränderte. Aus Waldland entwickelten sich offene Kulturlandschaften, Bodenmaterial wurde durch Wind und Wasser umgelagert, zahlreiche Kulturfolger aus den Lebensreichen der Pflanzen und Tiere besiedelten die neu entstehenden Flächen und sind heute fester Bestandteil unserer belebten Natur.
Der größte Teil der mittel- bis tiefgründigen Böden aus lehmigen Sanden bis zu lehmigen Tonen, sogar bei mittleren bis hohen Steingehalten, wurde nach und nach als Ackerboden genutzt und durch mechanische Bodenbearbeitung, Tieflockerung, Entwässerung oder Bewässerung, organische und mineralische Düngung, Plaggenwirtschaft und weitere kulturtechnische Maßnahmen verändert. Dadurch wurde ihr Aufbau im Laufe der Zeit ähnlicher. Nicht nur Sickerwasserböden wie z. B. Braunerden, Parabraunerde, Tschernoseme und Podsole wurden und werden in Ackerböden verwandelt, sondern auch Grundwasserböden, Stauwasserböden und sogar Moore.
Durch Entwässerungsgräben wurden Grundwasserböden mit einem Grundwasserflurabstand von 4 – 8 dm unter Flur ackerfähig, Krefeld, Niederrheinisches Tiefland. Foto: Gerhard Milbert, Kuratorium Boden des Jahres
Auch aus fast allen geologischen Ausgangsgesteinen an der Bodenoberfläche sind so Ackerböden entstanden. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover, hat diese Vielfalt in einer Bodenkarte 1 : 1.000.000 dargestellt – Deutschland wird in große Bodenlandschaften gegliedert und die Vielfalt der Böden, die durch den Menschen in Ackerböden umgewandelt wurden, herausgearbeitet.
Link zur nutzungsdifferenzierten Bodenkarte der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
Das Poster kann zum Plotten (DIN A 0) in höherer Auflösung bereitgestellt werden.
Poster zur nutzungsdifferenzierte Bodenkarte Deutschlands, 1:1.000.000 – Ackerböden
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