Forschung

 

 

Für den Boden des Jahres 2023 hat die BMBF-Förderinitiative „Boden als nachhaltige Ressource für die Bioökonomie – BonaRes“ die Schirmherrschaft übernommen. BonaRes hat passend zu seinen Forschungsfragen den Ackerboden als Boden des Jahres vorgeschlagen und den Weltbodentag 2022 im Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgerichtet.

 

 

 

 

BonaRes verfolgt die Ziele, die Funktionen des Bodens, seine Produktivität und Fruchtbarkeit zu analysieren, zu erhalten und wenn möglich zu verbessern. Hierzu werden 10 Forschungsverbünde neun Jahre lang durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung zu spezifischen Themen der nachhaltigen Bodenbewirtschaftung gefördert. Im „BonaRes-Zentrum“ werden Ergebnisse der Bodenforschung in einem zentralen Repositorium (digitales System zur Datenverwaltung und -nutzung) bereitstellt. Es werden Modellsysteme entwickelt, die den Einfluss landwirtschaftlicher Managementmaßnahmen auf die Bodenfunktionen vorhersagen sollen, und es wird Öffentlichkeitsarbeit zur Relevanz des Bodens als nachhaltige Ressource durchgeführt. Daten und Ergebnisse werden über das BonaRes-Portal zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationen zu BonaRes

Übersicht der 10 Forschungsverbünde

Für eine bodenschonende und nachhaltige Nutzung der Ackerböden wird darüber hinaus vielerorts geforscht. Hierzu gehören ein breit ausgebautes Feldversuchswesen der Landwirtschaftskammern und der Düngemittel- und Pflanzenschutzmittelhersteller sowie Forschungen der Universitäten und Forschungsverbünde wie Helmholtz-, Leibniz- und Thünen-Institute mit Grundlagenforschung und der Übertragung der Ergebnisse in die Praxis. Eine Übersicht der landwirtschaftlichen Dauerfeldversuche ist auf dem BonaRes-Portal zu finden: https://lte.bonares.de/. Standen bisher Ertragssteigerungen und Arbeitsoptimierungen im Vordergrund, wird aktuell und in Zukunft verstärkt daran geforscht, wie sich die Bodenfruchtbarkeit zusammen mit anderen Bodenfunktionen wie Kohlenstoffspeicherung, Wasserfilter und -speicherung und Nährstoffumsätze langfristig erhalten und verbessern lassen.

Aus der Bodennutzung und den Standortseigenschaften der Ackerböden (Bodenfruchtbarkeit), ihren Gefährdungen, dem Strukturwandel in der Landwirtschaft, der Änderung von Bodeneigenschaften durch den Klimawandel sowie dem Einfluss der Böden auf das Klima lassen sich viele Forschungsfragen ableiten, wie:

  • Verminderung der Bodenverdichtung
  • Verbesserung der Bodenstruktur
  • Erhöhung der Biodiversität in und auf Böden
  • Minimierung der Erosion
  • Verringerung der Nährstoffausträge
  • Effizientere Nutzung von Beregnungswasser
  • Verbessertes Management von Entwässerungssystemen zur Erhaltung von Wasservorräten für niederschlagsarme Jahreszeiten
  • permanente Messungen des Bodenwasserhaushaltes und der Nährstoffversorgung und Übertragung der Kennwerte auf die Fläche mithilfe hochauflösender Bodenkarten zur Optimierung der Düngermengen und Düngungszeitpunkte (Gülle), der Befahrung, der Erntezeitpunkte und der Beregnung

Vieles ist bekannt und es fehlt die Umsetzung in die ackerbauliche Praxis, die geeignete Technik und sorgsam abgestimmte Förderprogramme. Manchmal fehlt auch die Bereitschaft Vertrautes loszulassen und Neues zu beginnen. Mit dem „Ackerboden“ als Boden des Jahres soll die gesellschaftliche Debatte über eine nachhaltige Nutzung der Ackerböden intensiviert werden.