Die Düngung von Ackerböden hat zum Ziel, Kulturpflanzen mit allen benötigten Nährstoffen ausreichend zu versorgen. Pflanzennährstoffe sind: Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Calcium, Schwefel und Natrium sowie die Spurennährstoffe Mangan, Eisen, Kupfer, Zink, Bor, Molybdän und Chlor. Die mit dem Erntegut entzogenen Nährstoffe werden ersetzt, um die Ertragsfähigkeit der Böden zu erhalten. Voraussetzung für eine richtige Düngung ist eine Bilanzierung des Nährstoffbedarfs der Nutzpflanzen. Dabei wird berücksichtigt:
- Nährstoffentzüge durch die Ernte der angebauten Nutzpflanzen,
- Nährstoffvorrat im Boden, vor allem in der Ackerkrume
- Nachlieferung von Nährstoffen durch Mineralisation von Humus, Ernteresten und organischen Düngern
- Nährstofffreisetzung durch Bodenverwitterung
- Verlagerung der Nährstoffe aus dem Wurzelraum
Die Düngung muss deshalb bedarfsgerecht, standortgerecht und umweltverträglich erfolgen. Bodeneigenschaften wie das Nährstoffspeichervermögen und die Sickerwasserrate, das Klima mit Niederschlagshöhe und -verteilung sowie der Nährstoffentzug durch die Ernte sind wesentliche Kenngrößen. Böden unter Acker besitzen in der Regel höhere pH-Werte (pH CaCl2 5 – 7), niedrigere Humusgehalte und deutlich höhere Gehalte an austauschbarem Calcium und Magnesium als Waldböden. Je nach Ausgangsgestein und Bodenentwicklung sind die Kennwerte auf Ackerböden dennoch sehr unterschiedlich.
Während in gekalkten Oberböden unter Ackernutzung austauschbares Calcium bei weitem überwiegt, ist in Waldböden Aluminium das dominante austauschbare Kation.
Organische Dünger (Mist, Gülle, Kompost, Plaggen, Ernterückstände) erhöhen die mikrobielle Aktivität und haben einen sehr starken Einfluss auf die Stabilität der Aggregate im Oberboden. Bei langjähriger organischer Düngung und durch Kalkung steigt der Anteil kleinerer und stabilerer Aggregate (>0,5 mm).