Die Bodenfruchtbarkeit von Ackerböden hängt neben Klimaeinflüssen wesentlich vom Ausgangsmaterial des Bodens (Korngrößenverteilung und Mineralbestand) und der Bodenentwicklung ab. Wesentlich sind das Speichervermögen für pflanzennutzbares Wasser und Nährstoffe, die Belebtheit des Bodens, die Stabilität der Bodenstruktur, das Relief und die Klimaverhältnisse. Die Ertragsfähigkeit von Ackerböden wird zum Beispiel durch die Bodenschätzung oder das Soil Quality Rating bewertet und verglichen. Die Bodenschätzung vergleicht nach einem einheitlichen Verfahren die Ertragsfähigkeit der Ackerböden durch Bodenzahlen von 10 bis 100 und liegt für alle landwirtschaftlich Nutzflächen in Deutschland vor. Das „Soil Quality Rating“ wurde vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung Müncheberg (ZALF) entwickelt. Neben Bodeneigenschaften berücksichtigt das Verfahren die mittleren jährlichen Klimadaten und das Relief. Das höchste Ertragspotential besitzen die Böden der Lösslandschaften, z. B. der Magdeburger Börde, des Thüringer Beckens und der Kölner Bucht. Die Böden der Lössbörden besitzen eine hohe Durchwurzelungstiefe und ein sehr hohes Speichervermögen für pflanzenverfügbares Bodenwasser. Auch die Böden der Tertiärhügelländer im Alpenvorland sowie die Talauen der großen Flusslandschaften und die Kalkmarschen des Küstenholozäns verfügen über ein sehr hohes Ertragspotential. Eine geringere Bewertung besitzen Böden der Berg- und Hügelländer mit geringen Durchwurzelungstiefen und zusätzlich hohe Skelettgehalten. Die leichten Sandböden der Alt- und Jungmoränenlandschaften besitzen ein geringes Ertragspotential in trockenen Sommern. Fallen im Sommerhalbjahr ausreichend Niederschläge, ist die Ertragsfähigkeit durchschnittlich.