Stammbaum

Unter dem Einfluss der bodenbildenden Faktoren Ausgangsgestein, Klima, Relief und Lebewesen (Menschen, Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen) entwickeln sich Böden im Verlauf der Zeit immer weiter. Das Ausgangsgestein verwittert, neue Bodenminerale und bodenfärbende Oxide entstehen, Humus bildet sich aus abgestorbener Biomasse und reichert sich an. Eine unvorstellbare Vielfalt an Organismen besiedelt den Boden. Stoffe werden umgelagert, ausgewaschen oder angereichert. Nährstoffe werden den Organismen zur Verfügung gestellt.

Die Rendzina steht am Anfang der Bodenbildung und entsteht durch Verwitterung von Kalkstein, Dolomit oder Gipsgestein sowie durch Humusanreicherung. Anfallende Streu wird innerhalb von 1 – 2 Jahren in den Boden eingearbeitet, mineralisiert oder humufiziert.

Bodenentwicklungsreihe auf Kalkstein mit zunehmender Bodenmächtigkeit
© G. Milbert, Kuratorium Boden des Jahres

Im Verlauf der Zeit kann sich die Rendzina durch fortschreitende Bodenbildung zu weiteren Böden entwickeln. Wenn das Klima mit hohen Niederschlägen, kurzen Vegetationszeiten und kalten Wintern die biologische Aktivität im Oberboden einschränkt und verkürzt, sind die Bodentiere nicht mehr in der Lage den Oberboden gleichmäßig zu durchmischen und die Streuauflage einzuarbeiten bzw. zu verdauen. Die Humusauflagen werden mächtiger, es bildet sich Tangel und der Oberboden wird kalkärmer und versauert allmählich. Sauerer Rendzinen mit den Humusformen Moder, Pechmoder und Tangel entstehen und der untere Bereich des Oberbodens verbraunt. Es entwickeln sich Übergänge zur Terra Fusca aus aus dem Rückstandslehm der Kalkverwitterung oder Übergänge zur Braunerde.