Rendzinen aus Kalkstein und Dolomitstein kommen in Deutschland vor allem in Mittelgebirgen und den Alpen vor, siehe die Karte der Verbreitung von Rendzinen in Deutschland. Der überwiegende Anteil der Ausgangsgesteine stammt aus dem Erdmittelalter (Trias-, Jura- und Kreidezeit).

Verteilung von Rendzinen (R315 und B-R325) auf einem dolomitischen Rücken. Inselartig finden sich tiefgründigere Reste von Braunerden (B452). Senken und Täler sind mit Kolluvisolen aus Kalkstein-Verwitterungsmaterial aufgefüllt (K334) Quelle: Kartenausschnitt der Bodenkarte 1:5.000, Geologischer Dienst NRW
Die größte Fläche bildet das Schwäbische und Fränkische Schichtstufenland sowie das Thüringer Becken zwischen Thüringer Wald und Harz. Hier überwiegen Kalk- und Dolomitsteine der Muschelkalkzeit, der Doggerzeit und des Malm.
Am Nordrand der Mittelgebirge und Hügelländer zum Norddeutschen Tiefland:
- im Münsterländischen Kreidebecken mit Haarstrang, Teutoburger Wald und Eggegebirge,
- im Wiehengebirge und im Weserbergland,
- im Leinebergland und im Subherzynischen Becken am Nordrand des Harzes
treten ebenfalls Rendzinen auf Dolomit und Kalkstein der Muschelkalkzeit, der Dogger-, Malmzeit und der Oberkreidezeit auf.
Kleinflächig kommen Rendzinen in Durchragungen aus Kalksteinen der Kreidezeit in Norddeutschland, zum Beispiel auf der Insel Rügen, in der Südwest-Eifel sowie in den Kalkmulden des Rheinischen Schiefergebirges aus der Devonzeit vor.

Schematischer Schnitt durch einen Rücken aus Kalkstein oder Dolomit, Eifel-Kalkmulde. Auf der flacheren Seite bilden sich Braunerde-Rendzinen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Auf der steilen Hangseite kommen flachgründige Rendzinen mit Kalktrockenrasen vor. Fotorechte: Franz Richter, Geologischer Dienst NRW
In den Nördlichen Kalkalpen haben sich Rendzinen aus Dolomit, Wetterstein- und Dachsteinkalken entwickelt. Vor allem in der hochmontanen und der subalpinen Höhenstufe tragen sie häufig mächtige Humusauflagen.
Rendzinen aus Gipsgestein (Erdmittelalter) treten kleinflächig in Niedersachsen, Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern auf. Rendzinen, die sich aus Gipsgestein entwickelt haben, sind bisher wenig untersucht und nehmen eine Sonderstellung ein.
In Gebieten mit Kalkstein und Dolomit wurde in großem Umfang Kalk gelöst und in der Quartärzeit wieder durch Karstwasser ausgefällt. Kleinflächig finden sich dort Sinterkalke, die sich zu Lockerrendzinen entwickeln.

Die imposante Kreideküste des rügenschen Inselkerns von Jasmund (Königsstuhl) ist das Resultat einer eiszeitlichen Hebung durch Gletscher. © I. Stodian (Nationalparkamt Vorpommern)