Humusformen

Überall wo der Mensch in Gebieten mit Pflanzenwachstum die oberirdisch anfallende abgestorbene Pflanzenmasse, die Streu,  nicht vollständig erntet, stellt sich ein Gleichgewicht zwischen anfallender Streu und ihrer Zerkleinerung, Humufizierung und Mineralisierung ein. Dabei bildet sich eine Streuauflage. Aus einem Teil der Streu entsteht Humus im Mineralboden oder eine Humusauflage auf dem Mineralboden. Der meist größere Anteil wird mineralisiert und  kann von den Pflanzen als Nahrung wieder aufgenommen werden. Durch diese bodenbildenden Prozesse entstehen Humusformen mit unterschiedlichen Merkmalen. Einflussfaktoren sind vor allem die Sauerstoffversorgung für Bodentiere und Mikroorganismen, die Zersetzbarkeit der Streu, die Nährstoffverfügbarkeit des Bodens, das Klima und die Lichtverhältisse. Humusformen sind in allen Wäldern ohne wesentliche Streunutzung Teilbereiche der Waldböden.

Auf belüfteten Böden werden

gebildet. Auf nassen bis dauernassen Standorten ohne ausreichende Sauerstoffversorgung bilden sich

Anmoor oder

Moorhumusformen.

Streunutzung führt zu einer ausgeprägten Versauerung und Nährstoffverarmung der Böden. Nährstoffliebende Kräuter, Sträucher und Bäume werden verdrängt. Auf Dauer entstehen Heiden mit Zwergsträuchern wie Besenheide und Heidelbeere oder lichte Kiefern-Birkenwälder.

Durch vollständiges Entfernen der Streuauflage und des humushaltigen Oberbodens (Plaggenhieb, Abschieben der Streuauflage, Mulchen von Streuauflage und mineralischem Oberboden) haben sich Heidelandschaften in den Dünengebieten nordöstlich von Venlo gebildet. Foto: Gerhard Milbert, Kuratorium Boden des Jahres.