In Deutschland kommen keine Urwälder mehr vor. Seit der Einwanderung von Ackerbauern und Viehzüchtern in der Jungsteinzeit werden Wälder zunehmend intensiver durch den Menschen genutzt. Wälder auf fruchtbare Böden wurden weitegehnd gerodet und der Wald auf landwirtschaftlich ungeeignete Standorte zurückgedrängt. Selbst diese Wälder wurden bis in 18. Jahrhundert durch Waldweide, Streu- und Plaggennutzung sowie Holzaschebrennen übernutzt. Sie versauerten und verarmten an Nährstoffen. Auf devastierten Waldflächen entwickelten sich Heiden mit Besenheide, Heidelbeere, Preißelbeer, Besenginster und einzelnen Kiefern und Birken. Auf diesen Flächen wurde zusätzlich noch Plaggenhieb durchgeführt, um hofnahe Flächen zu düngen. Diese massive Übernutzung förderte die Bildung von Rohhumus und die Podsolierung vieler Böden. Dichte Wälder, wie wir sie heute kennen entstanden erst mit Einführung eine planvollen und auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Forstwirtschaft, vor allem seit dem 19. Jahrhundert. In den Mittelgebirgslagen enstanden Monokulturen, bevorzugt aus Fichten. Auf den nährstoffarmen Böden Norddeutschlands wurde vor allem die Kiefer angebaut und verheidete Flächen wieder bewaldet.
Bereiche mit Laubwäldern wurden in den Mittelgebirgen bis ca. 1950 bevorzugt als Niederwälder bewirtschaftet. Zur Gewinnung von Eichenlohe wurden Stiel- und Traubeneiche gefördert. Vor allem die Streu der Fichten und Kiefern förderte die Bildung von Moder und moderartigem Rohhumus und damit den Säuregrad der Waldböden.
Bundesweite Verteilung der Baumarten im Jahr 2012 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Vereinfacht, gerundet)
Baumart | Flächen [km²] |
---|---|
Alle Nadelbäume | 59.000 |
Fichte | 27600 |
Kiefer | 24300 |
Lärche | 3080 |
Douglasie | 2180 |
Tanne | 1840 |
alle Laubbaumarten | 47.300 |
Buche | 16.800 |
Eiche | 11.300 |
Laubbaumarten mit niedriger Lebensdauer | 11.500 |
Laubbumarten mit hoher Lebensdauer | 7.700 |
Lücken und Blößen | 2.600 |