Waldboden

Waldboden steht als Sammelbegriff für die Vielfalt der Waldböden mit großer ökologischer Spanne im Wasser- und Nährstoffhaushalt, der Bodenentwicklung, den Ausgangsgesteinen, der Waldbestockung und ihrer doch sehr unterschiedlichen Naturnähe. Wesentliche gemeinsame Merkmale sind ihre Stoffkreisläufe über die Humifizierung und Mineralisierung der Streu und ihre geringere Umgestaltung durch den Menschen. Auf den folgenden Unterseiten erfahren Sie mehr über Waldböden im west- und mitteleuropäischen Klimaraum.

Entwicklungsgeschichte
Fast alle Böden in Deutschland haben eine Entwicklungsphase als Waldboden durchlaufen, die diese bis heute prägt. Bereits unmittelbar nach der letzten Kaltzeit vor 10.000 Jahren setzte die Bewaldung ein.

Waldverbreitung
Ohne Eingriffe des Menschen wäre Deutschland auch heute noch zu mehr als 80 % bewaldet. Heute sind Wälder und Waldböden vor allem auf Gebiete reduziert, die für eine landwirtschaftliche Nutzung wenig oder nicht geeignet sind. Knapp ein Drittel der Fläche Deutschlands (11,4 Mio. ha) ist von Wald bedeckt.

Bodenvielfalt
Waldböden sind vielfältiger als landwirtschaftlich genutzte Böden. Sie umfassen Böden mit einem Säuregrad von stark sauer bis basisch und einer Wasserhaushaltsspanne von nass bis trocken.

Humusformen
Alle Waldböden ohne Streunutzung besitzen eine Streuauflage und eine Humusform als integralen Bestandteil.

Wasserhaushalt
Waldböden umfassen eine sehr weite Spannbreite im Wasserhaushalt.

Nährstoffhaushalt
Sowohl sehr nährstoffarme als auch sehr nährstoffreiche Waldböden kommen in Deutschland vor.

Waldbodennutzung
In Deutschland gibt es keine Urwälder mehr. Seit der Jungsteinzeit nutzt der Mensch Wälder und damit auch die Waldböden. Erst mit Einführung einer nachhaltig ausgerichteten Forstwirtschaft im 19. Jahrhundert werden Wälder und Waldböden nicht mehr übernutzt.

Bildergalerie
Die Bildergalerie zeigt unsere Vielfalt an Waldböden und Wäldern.

Gefährung & Schutz
Nachdem die Übernutzung der Wälder und Waldböden zurückgegangen ist, werden sie im Industriezeitalter durch Stoffeinträge, Befahrung und den Klimawandel geschädigt.

Waldbodenmonitoring
Inzwischen verfügt Deutschland und große Bereiche West- und Mitteleuropas über ein weit gespanntes Netzwerk zur Beobachtung, Messung und Dokumentation des Zustands der Wälder und Waldböden.